Friedenskämpfer wollen Versöhnung im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern

Am vergangenen Dienstag, den 12. Dezember 2023, haben die Oberstufenschüler des KGHs die Möglichkeit bekommen mit Osama Iliwat und Rotem Levin, zwei Aktivisten von der Organisation ´Combatants for Peace´, zu sprechen. ´Combatants for Peace´ ist eine Initiative von israelischen Ex-Soldaten und palästinensischen Widerstandskämpfern, in der die beiden sich auf Augenhöhe begegnen. Ziel ist es dabei, einen Dialog zu schaffen, in dem “wir durch Trauma zueinanderkommen”, um Frieden und Verständnis auf beiden Seiten zu erzeugen.

 

In Rahmen ihrer Tour klären sie Schüler über den Konflikt auf, in dem sie von ihrer eigenen Lebensgeschichte erzählen. Uns wurde schnell deutlich, dass das mediale Umfeld, in dem wir uns bewegen, unser Verständnis eines Themas beeinflussen. Deswegen legten wir den Fokus auf den Austausch rund um das Thema Medieneinfluss und Nutzung. U. a. ging es um die Politisierung des Konfliktes. Das bedeutet, dass dieser Konflikt nicht mehr unter der Betrachtung des menschlichen Leides gewertet wird, sondern als ein politisches Instrument verwendet wird, um die geopolitischen Interessen verschiedener Akteure zu verdeutlichen. Beide sprachen von ihrer Erfahrung, wie sie sich dadurch ebenfalls zu Instrumenten gemacht haben, ohne es zu ahnen.

 

Diese Erkenntnis hat uns alle überrascht und herausgefordert, weil die Frage nach der Solidarisierung zur einer Seite zwangsläufig auch die Politisierung bedeutet, die den Konflikt nur noch mehr radikalisiert.

 

“When you give traumatised people a weapon, they will use it”, sagt einer der Aktivisten dazu. Letzendlich gehe es um den Frieden, nicht um ein politisches Bekenntnis. So sollten wir einen Staat oder eine Organisation von dem Wohlergehen eines Volkes, einer Religion trennen und einen Mensch als einen Mensch ansehen und für seine Rechte kämpfen, egal ob er Israeli oder Palästinenser ist.

 

Die Veranstaltung hat uns gefallen. Es hat unsere eigene Sichtweise zur Politik, zu den Medien und zur Pauschalisierung herausgefordert. Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, die weit mehr als nur die Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt bedeutete.

 

Von David Duong und Erik Buschen, Jahrgang 12.