Ein Pflanzroboter made in Haselünne

Lina Schulte wird bei „Jugend forscht“ gleich zweimal ausgezeichnet

Spätestens Anfang Mai erwacht der gärtnerische Ehrgeiz: Stecklinge und Pflanzen finden in Blumenkästen und Kübeln ein neues Zuhause, Keimlinge und Samen wandern in die heimische Erde. Eine ungeheure Arbeit, wie viele Emsländer wissen. Zu viel Arbeit für einige Mitbürger, die stattdessen Stein- und Schottergärten anlegen – zum Leidwesen von Bienen und anderen Nützlingen, nicht zuletzt auch zum Missfallen von Umweltschützern. Dies zu ändern war die Hoffnung von Lina Schulte vom Kreisgymnasium Haselünne, die im Rahmen eines Projekts für „Jugend forscht“ eine Maschine entwickelte, welche über eine Fernsteuerung Pflanzensamen in die Erde einpflanzen kann.

Linas Maschine besteht im Wesentlichen aus einem fahrbaren Untersatz mit einem geschickten Mechanismus; alle Teile hat die Schülerin selbst am Computer erstellt und dann mittels eines 3D-Druckers ausgedruckt. Die fertige Maschine entnimmt Samen aus einem Vorratsbehälter und positioniert diese in definierten Abständen im Erdreich. Der Pflanzroboter zieht dabei eine geeignete Furche, die anschließend auch wieder geschlossen wird. Abhängig von der Art der Pflanzen können außerdem die Einpflanztiefe und der Abstand eingestellt werden. „Das Projekt macht Spaß!“, erklärt Lina. „Es ist zwar viel Arbeit, aber es ist ein großartiges Gefühl, wenn ein selbstgewähltes Projekt Form annimmt und man am Ende ein funktionstüchtiges Produkt in den Händen halten kann, das man selbst konstruiert und gebaut hat.“ Doch nicht nur die Freude an ihrem Pflanzroboter lässt Lina strahlen; die Haselünner Schülerin hat mit ihrer Idee am Regionalwettbewerb „Schüler Experimentieren“ teilgenommen und konnte mit ihrem Projekt den 3. Platz belegen. Zusätzlich wurde Lina für ihre interdisziplinäre Arbeit mit dem Sonderpreis „plusMINT für interdisziplinäre Projekte“ geehrt.

Hilfestellung und Unterstützung erhielt Lina Schulte dabei von der Forscher-AG am Kreisgymnasium St. Ursula; hier lernen Schüler, eigene Ideen weiterzuentwickeln und Projekte von der Grundidee bis zum fertigen Abschluss durchzuführen. Der AG-Betreuer, Dr. Tobias Allmers, freut sich für seinen Schützling und ihr funktionstüchtiges Produkt: „Linas Preise bei dem diesjährigen Jugend-forscht-Wettbewerb zeigen die hohe Qualität ihrer Arbeit und sind eine wichtige Anerkennung für die geleistete Arbeit.“ Beeindruckt habe ihn, wie Lina ihre eigene Idee kontinuierlich und konsequent weiterentwickelt habe; tatsächlich erklärt die Schülerin, dass es sie ansporne, „dass man nie komplett fertig ist. Es finden sich immer Ideen, die man weiter verfolgen kann“, sodass sie momentan ihre preisgekrönte Maschine weiter optimieren wolle.

Dr. Allmers ist optimistisch, dass Linas Preis nicht der letzte für das Haselünner Gymnasium bleiben wird. Wer gute Ideen habe, sei in der Forscher-AG immer willkommen. Die AG sei für weitere Interessenten immer geöffnet!