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Am Kreisgymnasium St. Ursula Haselünne hat Geschichte eine große Bedeutung, da die Wurzeln unserer Schule bis ins Jahr 1652 zurückreichen und das Schulleben immer wieder durch große historische Ereignisse beeinflusst wurde.
Nach dem Westfälischen Frieden 1648 waren die Klarissen aus Oldenzahl (Holland) vertrieben worden. Der damalige Bischof von Osnabrück, Franz Wilhelm von Wartenberg, erlaubte den Klarissen, in Haselünne 1652 eine Schule zu gründen. So entstand in der Haselünner Neustadt die erste Mädchenbildungsstätte des Emslandes. Aus dieser Zeit stammt die alte Klosterkirche. Rund 140 Jahre, bis zum Jahre 1812, wurden Mädchen von nah und fern in der Klosterschule ausgebildet.
Die napoleonische Herrschaft in Europa hatte auch Auswirkungen auf die Klosterschule. Nach der Annexion nordwestdeutscher Gebiete am 1. Januar 1811 durch das napoleonische Kaiserreich wurden das Kloster und die Schule 1812 aufgelöst.

Erste im Jahre 1854 gelang es dem Rat der Stadt in Haselünne nach langen Verhandlungen mit den Behörden des Königreichs Hannover und dem Bischof von Osnabrück wieder eine Klosterschule einzurichten. Am 29. Juni 1854 entsandte das Ursulinenkloster in Dorsten einige Schwestern zur Übernahme der Mädchenvolksschule und zur Eröffnung einer "Höheren Töchterschule".
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Eine Seite aus der Urkunde zur Konsekration der Klosterkirche in holländischer Sprache aus dem Jahre 1730
Während des Kulturkampfes unter Reichskanzler Otto von Bismarck wurde die Mädchenvolksschule im Jahre 1873 geschlossen, das Kloster und die Töchterschule 1875.

Erst fünfzehn Jahre später, am 8. November 1888, konnten die Schwestern nach Haselünne zurückkehren und den Lehrbetrieb der Töchterschule mit 17 Schülerinnen in drei Klassen am 2. Januar 1889 wieder aufnehmen.
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Teilgebäude als Lazarett
Während des Ersten Weltkrieges wurden einige Räume innerhalb der Schule dem Roten Kreuz zur Verfügung gestellt und die Ausbildung von Lehrerinnen aufgegeben. Nach dem Krieg passte sich die Schule wiederum den veränderten Anforderungen der Zeit an und wurde zum Oberlyzeum reformgymnasialer Richtung.
Der Nationalsozialismus bekämpfte die Klosterschulen systematisch. Zuerst mussten die Beamtenkinder die Klosterschule verlassen, 1938 die jüdischen Mädchen, 1939 wurde die 1. Oberschulklasse geschlossen. Am 10. Juli 1941 endete eine Hausdurchsuchung der Gestapo mit der Beschlagnahmung von Kloster und Schule, woraufhin die Schwestern 24 Stunden Zeit hatten, Kloster und Stadt zu verlassen. In die nun leerstehenden Räume zog die nationalpolitsche Erziehungsanstalt "Emsland" (NPEA) ein. Ein Teil der wertvollen Bibliothek der Klosterschule ist auf dem Schulhof öffentlich verbrannt worden.

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Die Jungmannenschaft singt im Klostergarten
In der Karwoche des Jahres 1945 mussten die Nationalsozialisten die Schule räumen. Am 28. Mai konnten die Schwestern zurückkehren und in einer zerschossenen und geplünderten Schule den Lehrbetrieb langsam wieder aufnehmen. Ostern 1946 wurde die Schule offiziell wieder geöffnet.

Nach der Besetzung von Haselünne wurden polnische Truppen bis 1947 im Kloster angesiedelt.

(weitere Entwicklung: siehe Historie)

Diese besondere Geschichte des Schulgeländes soll auch unseren Schülerinnen und Schülern vermittelt werden.

Daher erhalten sie zu Beginn ihrer Schullaufbahn eine Einführung in die Historie.

In der Unterrichtseinheit „Nationalsozialismus“ ist die NPEA Emsland fester Bestandteil des Unterrichts.

geschiAuch die Oberstufe greift in regelmäßigen Abständen dieses Thema wieder auf. Der Abiturjahrgang 1984 brachte zur Erinnerung an die Zeit von 1941 bis 1945 eine Plakette am A-Gebäude an. Im Jahr
2012 fand eine Ausstellung des Seminarfaches „Regionale Erinnerungskultur“ im Rathaus statt. Unter dem Thema „Auf den Spuren unserer Vergangenheit“ beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler u.a. mit der Napola Emsland.