2010 bis 2012

Antike Mythen und ihre Rezeption in Literatur, Kunst und Musik
Kursleiter: E. Kühling / S. Wendt

Die antike Sagenwelt ist ein unverzichtbarer Schatz, der auch aus unserer modernen Welt nicht wegzudenken ist: Die Geschichten, die uns die Mythen erzählen, die Gestalten, um die sich die Legenden ranken, sind unvergleichlich. Sie wurden zu allen Zeiten bis heute in immer wieder neuen Formen aufgegriffen und auf dem Theater, auf der Opernbühne, in der Literatur, im Film und in der bildenden Kunst verarbeitet und stets lebendig gehalten.

Wer kennt sie nicht, die Mythen um die großen Figuren wie Achilleus oder Aeneas, Pyramus und Thisbe (Vorbild für Romeo und Julia), Daedalus und Ikarus, Antigone oder Ariadne? So alt wie der Mythos selbst ist die wechselvolle Geschichte der variantenreichen Interpretationen und Umdeutungen. Darum soll vor allem Fragen nachgegangen werden, wie: Was hat Literaten, Musiker und bildende Künstler motiviert, eine antike Gestalt immer wieder aufs Neue mit Leben zu erfüllen? Wie gestalten sich die Umsetzungen im Detail? Wie sehen wir heute die dargestellten Personen und Geschichten?

Um sich von antiker Mythologie faszinieren zu lassen, ist es unerlässlich, Rezeptionsbeispiele nicht nur vorzustellen und zu interpretieren, sondern diese direkt zu erleben: Die direkte Anschauung bekannter Figuren in Theater, Oper oder Museum beispielsweise kann die Bedeutung eines Mythos oder einer Figur in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen und die eigene Denkweise erweitern. Diese Erfahrungen vor allem an Hochburgen der europäischen Kultur, wie zum Beispiel der Stadt Wien, zu machen, wird ein prägendes und lehrreiches Erlebnis.

Auch zum praktischen Handeln fordert das Thema heraus: Die Erstellung einer praktischen Arbeit aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Grafik, Fotografie, aber auch Musik oder Literatur zum Thema „Mythenrezeption“ soll den Abschluss bilden. Arbeiten aus dem Bereich Kunst können zudem beim 16. niedersächsischen Landeswettbewerb „Jugend gestaltet“ erfolgreich eingereicht werden.

Regionale Erinnerungskultur
„denn wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“ (Richard von Weizsäcker, Rede am 8. Mai 1985)
Kursleiter: N. Jongebloed / j. Richter

Erinnerungskultur – warum? Wir, die Gesellschaft, sind aufgefordert zu handeln, „denn wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“ (Richard von Weizsäcker, Rede am 8. Mai 1985).

Dem Nationalsozialismus zu gedenken und ihn im Gedächtnis zu bewahren, bedeutet auch Reflexion über den jeweils eigenen Blick auf die Geschichte. In diesem Seminar soll untersucht werden, wie in der Region nach 1945 mit dem Nationalsozialismus umgegangen wurde und wird. So könnte zum Beispiel die Erinnerung an die Emslandlager untersucht werden. Interessant ist auch die Frage, welche Erlebnisse die Einwohner meines Heimatortes (oder Verwandte?) mit dem Nationalsozialismus oder dem 2. Weltkrieg verbinden. Dabei sollen auch Einzelschicksale in den Blick genommen werden.

Neben historischen Aspekten werden fächerübergreifend auch ethische/religiöse, literarische und künstlerische Aspekte berücksichtigt (z. B. persönliche Unterlagen von Häftlingen: Erinnerungsberichte, Zeichnungen, Gedichte und Lieder).

Weitgehend selbstständige „Forschung“ und Methodenlernen sollen im Vordergrund stehen, möglich wären beispielsweise Recherchen vor Ort oder Zeitzeugeninterviews.

Katastrophen aus naturwissenschaftlicher Sicht
Kursleiter: H. Becker / R. Becker-Lang

Große Katastrophen zerstören innerhalb kürzester Zeit für viele Menschen ihre gewohnte Lebenswirklichkeit. Viele werden auch direkt in den Tod gerissen. Katastrophen können unbeeinflusst oder von Menschen verursacht ausgelöst werden.

Im Seminarfach sollen die Ursachen und Folgen einer Vielzahl von Katastrophen mit naturwissenschaftlichen Methoden vertieft untersucht werden: z.B. Vulkanausbrüche, Erdbeben, Tsunami, Seuchen, Klimaänderung, Meteoriteneinschlag, katastrophale Betriebsunfälle atomarer, chemischer und biologischer Anlagen. Die Möglichkeiten der Vorhersagbarkeit von Katastrophen und des Katastrophenschutzes sollen einbezogen werden.

Im Umgang mit Katastrophen ergeben sich außerdem philosophische, gesellschaftliche und religiöse Fragen, die ebenso wie der Einfluss von Medien kritisch reflektiert werden sollen.

Für die Informationsbeschaffung werden verschiedenartige Quellen herangezogen, die kritisch bewertet werden müssen.