2006 bis 2008

Mittelalterliches England (Englisch, Geschichte, Kunst, Musik)
Kursleiter: Bettina Dieler, Ines Krause

„Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen“ Aristoteles

Sminare, Vorlesungen, Vorträge, wissenschaftliche Arbeiten, Universitäts- bibliotheken, Master, Bachelor, Examina, Diploma – all dies erwartet unsere Schülerinnen und Schüler nach dem Abitur. Das Seminarfach soll einen erfolgreichen Start an der Universität erleichtern.

Frei nach Galileo Galilei, der sagte, man könne einen Menschen nichts lehren, man könne ihm nur helfen, es in sich zu entdecken, versuchen die Kursleiter 13 Schülerinnen und Schüler unter dem Thema „Mittelalterliches England“ zum selbstständigen Arbeiten anzuleiten.

Neben der Vertiefung der allgemeinen Kompetenzen wissenschaftlichen Arbeitens und der Präsentation von Arbeitsergebnissen bietet das Seminarfach „Mittelalterliches England“ einen Exkurs durch die englische Geschichte, Einblicke in die englische Linguistik und Literaturwissenschaft sowie Begegnungen mit mittelalterlicher englischer Kunst an.

Bevor sich die Schülerinnen und Schüler an das Erstellen ihrer Facharbeit machen, wiederholen sie im ersten Halbjahr zunächst grundlegende methodische Vorgehensweisen uns treten in ersten Kontakt zu Richard Löwenherz, dem 100-jährigen Krieg und dem englischen Parlament. Des Weiteren werden sie an einem Rhetorikseminar teilnehmen sowie selbstständig Exkursionen z.B. zu Universitäten und Bibliotheken planen.

Albert Einstein lag ganz richtig, als er sagte: „Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.“ – Ein kleines Feuer können die Teilnehmer des Seminarkurses „Mittelalterliches England“ schon entfachen.

Haselünne …
aus historischer, politisch/wirtschaftlicher und geografischer Sicht
Kursleiter: Michael Baccus, Franz-Josef Berg
Gemäß des gestellten Anspruches, in die wissenschaftspropädeutische Methodik einzusteigen, lernen die beteiligten Schüler – immerhin haben sich 13 Schüler für dieses Rahmenthema selbst entschieden – im ersten Semester, sich zunächst einen thematischen Überblick zu schaffen, um sich danach je nach Neigung und Interesse einem speziellen Themenbereich zuzuwenden. Dazu werden aussagefähige Materialien beschafft, Interviews und Gespräche geführt, Quellen mündlicher und schriftlicher Art weitgehend selsbstständig und/oder unter Anleitung, mit Hilfe und Rat der begleitenden Kollegen erschlossen und Exkursionen vor Ort durchgeführt.Neue Wege, die hier beschritten werden, beinhalten auch Risiken, aber prinzipiell überwiegen bei den Schülern und Lehrern die positiven Erkenntnisse. Es schälen sich nach und nach die möglichen Themenschwerpunkte heraus, die zur Festsetzung eines verbindlichen Facharbeitsthemas führen. Dass die im 2. Semester anstehende Ausarbeitung eines Aspektes zu einer Facharbeit, den die Schüler vorher selbst mit auswählen können, mehr Freude und damit Erfolg zeigen wird als das die früher „übergestülpten“ Themen, davon sind wir fest überzeugt.Zum Schluss wünschen wir uns, dass am Ende diese ersten Experimentes in einem neuen Fach alles erlebte zu offenen, fruchtbaren gemeinsamen Erörterungen über die Erfahrungen aller Beteiligten führen wird.Inhaltlich werden folgende Aspekte behandelt:

  • Ausschnitte aus der Stadtgeschichte Haselünnes: wie z.B. Frühgeschichte, Stadtwerdung, Hansestadt Haselünne, Haselünne während und nach der Reformation, Brände in Haselünne, die Meppen-Haselünner Eisenbahn, NAPOLA, Haselünne und der Nationalsozialismus.
  • Haselünne als politische Gemeinde: wie z.B. Wahlverhalten der Haselünner Bürger (Stadt/Land), Wirtschaftsstandort Haselünne, Infrastruktur(en) der Stadt Haselünne, Rat und Verwaltung der Stadt Haselünne, Legislative und Exekutive.., Sozialstruktur der Stadt.
  • Haselünne und seine Partnerstädte, vor allem Saint Flour in Frankreich.
  • Stadtgeographie Haselünnes: Geographische, geologische Merkmale Haselünnes, Deichbauproblematik nach 1998, E- Gebiete (Restruktuierung des Haseverlaufs) o.ä., Tourismus und Co. und seine Auswirkungen…
Polen und Deutsche im Einsatz für Frieden und Freiheit in Europa:
Entwicklung – Möglichkeiten – Vorbilder
Kursleiter: Anne Maria Sassen, Bernhard Vehring
In diesem Seminarkurs soll versucht werden, ein von polnischen und deutschen Schülerinnen und Schülern gemeinsam geplantes Projekt in den Kurs zu integrieren. Dabei dürfen die allgemeinen an das Seminarfach gestellten Ansprüche nicht in den Hintergrund geraten, wenn auch in der Anlage des Kurses schon Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ein methodischer Schwerpunkt ist. Da das Projekt in einer gemeinsamen öffentlichen Ausstellung enden soll, müssen auch Präsentationstechniken eingeübt werden. Eine Schwierigkeit wird darin liegen, die Schülerinnen und Schüler, die auch im 2. Schulhalbjahr den Besuch in Leipzig selbstständig planen, mit der anstehenden Facharbeit (insbesondere zeitlich) nicht zu überfordern.Grundlage des Seminarfachs ist das mit unserer Partnerschule in Danzig gemeinsam geplante Projekt „Frieden für Europa – Europa für den Frieden“, für das wir uns beworben haben. Mit diesem Projekt sind von der EU bezuschusste Studienfahrten nach Danzig und Leipzig verbunden. Im Projekt geht es um die Untersuchung der „Wendezeit“. Dabei sollen besonders die von den Arbeitern der Danziger Leninwerft ausgehenden Protestaktionen und die von der evangelischen Kirche in Leipzig ausgehenden Montagsgebete und Montagsdemonstrationen in den Blick genommen werden, die in beiden Ländern die friedliche Revolution wesentlich beeinflusst haben. Thematisiert werden sollen auch die langfristigen Auswirkungen auf die Entwicklung eines geeinten Europa.Dabei sollen folgende Gesichtspunkte Berücksichtigung finden:

  • Motivation für die persönliche Beteiligung an den Protestaktionen / Erfahrungen, Erwartungen, Ängste, …
  • Der Verlauf der Lebenswege der Zeitzeugen nach 1989

Ausgehend von der Biographie der Gründer der Solidarnosc-Bewegung sollen die Leistungen dieser Frauen und Männer untersucht werden. Dabei sollen folgende Gesichtspunkte Berücksichtigung finden:

  • Erfahrungen der Mitbegründer der Solidarnosc mit dem kommunistischen Regime vor den ersten Aktionen auf der Lenin-Werft
  • Erfahrungen / Rückschläge während des Ausnahmezustands unter Jaruselski
  • Gründung der freien Gewerkschaft Solidarnosc und (persönlicher) Einfluss auf die Politik Polens
  • Einfluss der Solidarnosc-Gewerkschaft und der Gründer der Solidarnosc beim Übergang zur Demokratie und zur Integration in Westeuropa.

Im zweiten Teil sollen, ausgehend von den Friedensgebeten in der Nikolai-Kirche und den sich daraus entwickelnden Montagsdemonstrationen, die Leistungen der an den Protestaktionen beteiligten Männer und Frauen und auch die der evangelischen Kirche unter der Leitung von Pfarrer Christian Führer untersucht werden. Dabei sollen folgende Gesichtspunkte Berücksichtigung finden:

  • Erfahrungen der an Protestaktionen beteiligten Bürger / der evangelischen Kirche in Leipzig mit dem kommunistischen Regime vor den Aktionen.
  • Erfahrungen der an den Gebeten und Aktionen beteiligten Bürger mit der Stasi.
  • Einfluss der Pfarrer / der evangelischen Kirche beim Übergang zur Demokratie, insbesondere bei den ersten freien Wahlen zur DDR-Volkskammer und zum Anschluss an die Bundesrepublik Deutschland.

Dazu werden Besichtigungen durchgeführt, Dokumente gesichtet, Workshops durchgeführt und Zeitzeugen (1. in Danzig u.a. Lech Walesa, Bogdan Borusewicz (Solidarnosc Mitglied – einige Zeit Abgeordneter), Jerzy Borowczak Adam Lis, der Priester der Danziger Marienkirche Pr. Stanislaw Bogdanowicz, Tadeusz Fiszbach und weitere Zeitzeugen … und 2. in Leipzig u.a. Pfarrer Christian Führer, Uwe Schwabe, Erich Loest …) befragt werden. Erich Loest ist Schriftsteller und Autor des Romans „Nikolaikirche“, der auch verfilmt worden ist. Loest ist 1981 aus der DDR „ausgebürgert“ worden und hat in Osnabrück gelebt, wohnt aber heute wieder in Leipzig.

Weitere Informationen auf der Projekthomepage, unter ‚Kontakte/Danzig‘

Raum und Zeit: Messbarkeit, Berechenbarkeit, Beweisbarkeit
Kursleiter: Stephan Armbrust, Sabine Suelmann

Naturwissenschaften versuchen Raum und Zeit zu beschreiben um Vorhersagen zu machen. In diesem Seminar soll wissenschaftliches Arbeiten in diesem Bereich vertieft werden.

Wir beschäftigen uns unter anderem mit folgenden Fragen:

  • Was kann man messen, berechnen, beweisen?
  • Wie kann man messen, berechnen, beweisen?
  • Gibt es eine objektive Wirklichkeit?
  • Wie entstehen und entwickeln sich naturwissenschaftliche Modelle?