Latein

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Latein am Kreisgymnasium

„Latein ist tot, es lebe Latein!“ So betitelte Wilfried Stroh sein Buch über die „große Sprache Latein“ die zu einem Spiegelbestseller wurde. Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen: Totgesagte leben länger! Latein ist an den Schulen immer noch angesagt, auch bei uns am Kreisgymnasium ist es ein gern gewähltes Fach ab Klasse 6.

Zunächst erwerben die „Studentes“ die Grundlagen der Sprache in den Jahrgängen 6 – 9 und treten dann in die Lektürephase ein, in der sie an Originalautoren wie Caesar, Cicero und Ovid herangeführt werden. Wer Latein weiter vertiefen will, hat in der Kursstufe die Möglichkeit Kurse auf grundlegendem und erhöhtem Niveau zu besuchen. In den vergangenen Jahren hatten unsere Oberstufenschüler zudem immer wieder die Gelegenheit auf einer Reise nach Rom oder Neapel an Originalschauplätzen auf den Spuren der alten Römer zu wandeln.

 

Num discendum Latine ? Soll mein Kind Latein lernen ?

Per aspera ad astra.Quod erat demonstrandum.Carpe diem.O tempora, o mores.In dubio pro reo. Das sind nur einige Beispiele, die aus der lateinischen Literatur stammen, die wir selbst manchmal benutzen. Der Lateinunterricht bietet viel mehr als nur eine Auswahl von Überresten aus dem Steinbruch der lateinischen Literatur.

Er vermittelt ein tieferes Verständnis in die Struktur, das Vokabular und die Systematik der lateinischen Sprache, die als Mutter der romanischen Sprachen gilt. Weil Latein besonders logisch strukturiert ist und besonders kräftig im Vokabular der romanischen Sprachen weiterlebt, wird jeder, der eine neue Sprache erlernen muss, feststellen: Wer Latein kann, lernt jede Sprache leichter. Außerdem verstehen Lateinlernde mühelos Fremdwörter, die ihnen in den Medien oder später im Studium begegnen ( z.B. CO2-Emission/ Angina pectoris/zerebrale Beschwerden/ Soziolinguistik).

Durch die Auseinandersetzung mit den bedeutenden Werken der römischen Literatur fördert der Lateinunterricht  das Verständnis für unsere eigene Kultur. Europa hat seine Wurzeln in der Antike. Wer ein Museum besucht, ins Theater  oder Opernhäuser geht, begegnet auf Schritt und Tritt Werken, die nur der wirklich versteht, der die antike Mythologie kennt. Aber auch die Medien sind voll von antiken Sprachbildern (Pyrrussieg / Damoklesschwert / Achillesverse / gordischer Knoten). Und wer immer noch nicht glaubt, dass dies von Bedeutung ist, der sollte sich einmal die Sendung „Wer wird Millionär“ ansehen. Bei Günter Jach wurde bisher noch keiner Millionär, der sich nicht in der Antike auskannte. Übrigens hat der Fernsehmoderator seine beiden Töchter Latein lernen lassen.

Nebenbei sind die Geschichten aus der Antike spannend, voller Abenteuer und führen in eine neue faszinierende Welt.

Der Lateinunterricht befähigt die Lernenden, über Sprache nachzudenken und so ihre Muttersprache bewusster und sicherer zu gebrauchen.

Lateinunterricht ist immer auch Deutschunterricht, denn er schult die sprachlichen Fähigkeiten im Deutschen und entwickelt sie weiter. Es ist mittlerweile das einzige Schulfach, in dem noch regelmäßig übersetzt wird und legt besonderen Wert auf Genauigkeit im Ausdruck. Während es in den lebenden Fremdsprachen besonders auf Kommunikation ankommt, wobei eine hohe Anzahl von Fehlern toleriert wird, ist im Lateinunterricht Präzision gefragt. Durch die Praxis des Übersetzens lernen die „Studentes“ korrekte deutsche Texte zu verfassen und gezielt an sprachlichen Problemen zu arbeiten.

Nicht zuletzt deshalb hat der Direktor des Berliner Ernst-Abbe-Gymnasiums (90 % Kinder mit nichtdeutschen Wurzeln)  seinen Schülern mit Migrationshintergrund empfohlen Latein zu belegen. Und der mittlerweile messbare Erfolg gibt ihm Recht: Sie erzielen deutliche Fortschritte in der Zweitsprache Deutsch, wenn sie Lateinunterricht haben. 67 % verlassen das Gymnasium mit dem Latinum in der Tasche.

 

Summa summarum: Lateinunterricht als wichtiger Teil unseres Bildungssystems leitet einen wertvollen Betrag unsere Schülerinnen und Schüler auf ein erfolgreiches Leben vorzubereiten.

 

(Peter Anna)