Schulgeschichte
Vom Mädchenpensionat zum koedukativen staatlichen Gymnasium – Unsere Schule erzählt eine einzigartige, wechselvolle Geschichte mit Beginn in 1652.
1. Phase: Klarissenkloster (1652–1812)
1652 |
Ansiedlung von neun Schwestern des Klarissenordens, die ihr Heimatkloster in Oldenzaal (Niederlande) nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs hatten aufgeben müssen (von den Calvinsten vertrieben). Zunächst nahmen die Klarissen Quartier neben der Pfarrkirche (sog. Schwenkenhof). |
1658 |
Einrichtung eines Klosters in der Neustadt mitsamt Pensionat zur Erziehung von (vornehmlich aristokratischen) Mädchen aus Holland, dem Emsland und dem Münsterland. |
1803 |
Jahr des Reichsdeputationshauptschlusses: Haselünne wird Teil des Herzogtums Arenberg-Meppen, das Klarissenkloster geht in den Besitz des Herzogs von Arenberg über. Auf Wunsch der Bürgerinnen und Bürger bleibt die Klosterschule weiterhin erhalten, der Unterricht ist nun auch für ortsansässige junge Mädchen möglich. |
1812 |
Auflösung des Klosters nach der Besetzung des Emslandes durch die napoleonischen Truppen. |
1837 |
Erwerb der Bauanlage durch die Armenversorgungskommission der Stadt Haselünne (Einrichungen von Armenwohnungen). |

2. Phase: Mädchenvolksschule und Lyzeum (1854–1941)
1854 |
Neuerliche Errichtung einer Unterrichts- und Erziehungsanstalt, diesmal unter Leitung einiger Ordensschwestern aus dem Ursulinenkonvent in Dorsten. Erweiterung durch eine „Höhere Töchterschule“. |
1873–1875 |
Einstellung des Schulbetriebs und Schließung des Klosters (Restriktionsmaßnahmen als Folge des sog. Kulturkampfes). Exilierung des Konvents nach Nymwegen. |
1888/1889 |
Rückkehr der Ursulinen nach Haselünne und Wiederaufnahme des Lehrbetriebs. |
1908 |
Offizielle Anerkennung der St. Ursula-Schule als Lyzeum. Vorbereitung junger Mädchen für das (Lehramts-)Studium. |
1910/1911 |
Wachsende Schülerinnenzahlen machen den Ausbau der Anlage erforderlich. Errichtung des A-Gebäudes (Klassenräume, Physik- und Zeichensaal). |
1914–1918 |
In der Zeit des Ersten Weltkrieges werden einige Räume der Schule zum Lazarett umfunktioniert. |
1930 |
Erweiterung des bestehenden Baus durch vier neue Klassen und eine Schulküche. |
1938–1941 |
Sukzessive Übernahme der Schule durch die Nationalsozialisten: Abbau der Oberstufenklasse, Schulverbot für jüdische Mädchen, schließlich Beschlagnahmung von Kloster und Schule durch die Gestapo. Vertreibung der Ordensschwestern aus Haselünne. |

3. Phase: Nationalpolitische Erziehungsanstalt Emsland (1941–1945)
1941 |
Die Nationalsozialisten nehmen am Fest der Heiligen Ursula (21.10.) die Räumlichkeiten der Klosterschule in Beschlag. Mit der Einrichtung einer NPEA/Napola in Haselünne entstand auch im Emsland eine Kaderschmiede für die künftige Führungselite des Dritten Reiches. Im Zuge der Übernahme wurde der wertvolle Bestand der Klosterbibliothek größtenteils durch Autodafés vernichtet. |
1945 |
Mit Herannahen der Front räumen die Nationalsozialisten die Anlage. In den folgenden zwei Jahren werden polnische Soldaten im Klostergebäude untergebracht. |

4. Phase: Neubeginn nach dem Krieg (1946–1972)
1946 |
(Wieder-)Eröffnung des Ursulinums. |
1956 |
Neusprachliches Gymnasium. |
1960–1964 |
Erweiterung der vorhandenen Gebäudesubstanz durch zwei neue Flügel und eine Sporthalle. |
1969 |
Öffnung des Gymnasiums für Jungen. |

5. Phase: Kreisgymnasium St. Ursula Haselünne (seit 1972)
1972 |
„Jahr der großen Zäsur“ (Christian Eckhardt): Übergabe des Gymnasiums in die Trägerschaft des Landkreises Meppen. Mit Beginn des Schuljahres 1972/1973 wurde aus der katholischen Ursulaschule das öffentliche Kreisgymansium St. Ursula. |
1977 |
Beginn des Baus der Großsporthalle; 13.-18.5. erstes Abitur in der reformierten gymnasialen Oberstufe |
1976 –1980 |
Erweiterung und Neugestaltung der Schulanlage durch den Münsteraner Architekten Böttcher. |
1986 |
Einweihung der Klosterkirche nach umfangreichen Renovierungsarbeiten |
1987 |
Verabschiedung der letzten Ursuline, Sr. Agnes (Ruth Schneider) |
1990 |
Beginn des Schüleraustausches mit dem Lambert Franckens College aus Elburg/Holland (durch fehlendes niederländisches Interesse 1995 „eingeschlafen“) |
1991-1993 |
Renovierung des Altbaus. |
1997 |
Beteiligung an InfoSchul-Projekt; Einrichtung eines zweiten Computerraums (11 vernetzte Computer, 2 Drucker) mit InfoSCHUL-Mitteln |
2001 |
Erstmalige Durchführung von Verkehrssicherheitstagen für die Oberstufe |
2004 |
150-jähriges Schuljubiläum; Inkrafttreten zahlreicher Veränderungen des Schulsystems: Wiedergewinnung der Klassen 5 und 6 nach Abschaffung der Orientierungsstufe |
2014-2015 |
Renovierung Gebäude F |
2015-2016 |
Renovierung Gebäude B |
2016-2017 |
Renovierung Gebäude N |
2019 |
Erasmusakkreditierung: Beginn der Schüleraustausche mit Finnland und den Niederlanden |
2018-2020 |
Renovierung Gebäude H |
2021 |
Abriss des Altbaus nach langer kontroverser Diskussion |
2022 |
Schulgemeinschaftsfahrt nach Rom |
2024 |
Erster Schüleraustausch mit Belgrad (Serbien) |
Weitere interessante Links zur Schulgeschichte:
1977 |
Beginn des Baus der Großsporthalle; 13.-18.5. erstes Abitur in der reformierten gymnasialen Oberstufe |
1976 –1980 |
Erweiterung und Neugestaltung der Schulanlage durch den Münsteraner Architekten Böttcher. |
1986 |
Einweihung der Klosterkirche nach umfangreichen Renovierungsarbeiten |
1987 |
Verabschiedung der letzten Ursuline, Sr. Agnes (Ruth Schneider) |
1990 |
Beginn des Schüleraustausches mit dem Lambert Franckens College aus Elburg/Holland (durch fehlendes niederländisches Interesse 1995 „eingeschlafen“) |
1991-1993 |
Renovierung des Altbaus. |
1997 |
Beteiligung an InfoSchul-Projekt; Einrichtung eines zweiten Computerraums (11 vernetzte Computer, 2 Drucker) mit InfoSCHUL-Mitteln |
2001 |
Erstmalige Durchführung von Verkehrssicherheitstagen für die Oberstufe |
2004 |
150-jähriges Schuljubiläum; Inkrafttreten zahlreicher Veränderungen des Schulsystems: Wiedergewinnung der Klassen 5 und 6 nach Abschaffung der Orientierungsstufe |
2014-2015 |
Renovierung Gebäude F |
2015-2016 |
Renovierung Gebäude B |
2016-2017 |
Renovierung Gebäude N |
2019 |
Erasmusakkreditierung: Beginn der Schüleraustausche mit Finnland und den Niederlanden |
2018-2020 |
Renovierung Gebäude H |
2021 |
Abriss des Altbaus nach langer kontroverser Diskussion |
2022 |
Schulgemeinschaftsfahrt nach Rom |
2024 |
Erster Schüleraustausch mit Belgrad (Serbien) |
Texte: Dr. Philipp Scheid im Auftrag des Landkreises Emsland, Michael Berndt (Schulchronik des KSU), Christian Schrant