Eingabehilfen öffnen

Zum Hauptinhalt springen

Begriffserklärungen Tafel 10-12

  • Höhere Mädchenschule: Die Höhere Mädchenschule (auch: Höhere Töchterschule) war eine Schulform für Mädchen im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Sie bot Mädchen aus höheren Gesellschaftsschichten nach Besuch der Volksschule Bildung, vornehmlich in Sprachen, Religion, Literatur und Handarbeiten.
  • Lehrerinnenseminare: Bevor Lehrinnen wie ihre männlichen Kollegen an Universitäten studieren durfte, gab es so genannte Lehrerinnenseminare. Dort wurden Frauen für den Schuldienst ausgebildet, allerdings nicht so umfassend, wie es an einer Universität der Fall gewesen wäre.
  • Preußen: Preußen war ein deutsches Herzogtum und später Königreich, das im Mittelalter entstand. Lange Zeit war es ein Flickenteppich aus verschiedenen Gebieten im Ostseeraum und in Westdeutschland. Die verschiedenen Herrscher Preußens sorgten mit vielen Kriegen dafür, dass sich das Gebiet Preußens ausdehnte und der Flickenteppich nach und nach zusammenwuchs. Auf Preußen geht auch die Gründung des “Deutschen Reichs” zurück, dessen Teil es daraufhin wurde. Der preußische König Wilhelm I. wurde 1871 zum deutschen Kaiser gekrönt.
  • Promotion/promovieren: Promovieren bedeutet, eine Doktorarbeit (Dissertation) zu schreiben und zu verteidigen, um den Doktortitel zu erhalten. Die Promotion erfolgt nach dem Studium und nimmt in der Regel mehrere Jahre in Anspruch. Man forscht eigenständig zu einem speziellen Thema. Am Ende steht eine mündliche Prüfung, die Verteidigung.

  • Ursulinen/Ursulinenorden: Der Ursulinenorden wurde 1535 von Angela Merici in Brescia (Norditalien) gegründet. Er ist ein Orden für Frauen und setzt sich besonders für die Bildung von Mädchen ein. Seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war er auch in deutschen Gebieten verbreitet und gründete Schulen. Die Heilige Ursula ist Schutzpatronin des Ordens. Passend dazu wird sie als Patronin der Lehrerinnen verehrt.
  • Dorsten: Dorsten ist eine westfälische Stadt an der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet am Übergang zum Münsterland. Sie geht auf eine Siedlung des Frühmittelalters zurück. Im Jahr 1699 gründete der Ursulinenorden ein Kloster in Dorsten. Von dort kamen die Ursulinen nach Haselünne.

  • Kloster/Nonne: Ein Kloster ist eine christliche Gemeinschaft von Frauen oder Männern. Die der Gemeinschaft beigetretenen Menschen legen ein Gelübde ab. Das heißt, sie schwören, sich an die Klosterregeln zu halten, in Armut zu leben und das Kloster nicht mehr zu verlassen. Früher lebten sie meist abgeschieden von der Öffentlichkeit und widmeten ihren Alltag dem Beten und Arbeiten. Die Angehörigen von Klöstern nennt man Nonnen oder Mönche.
  • Laienschwester: Einige Frauenorden unterschieden zwischen Laien- und Chorschwestern. Chorschwestern waren in der Wissenschaft oder als Lehrerinnen tätig. Laienschwestern hingegen waren für körperlich anstrengende Arbeiten im Kloster zuständig. Sie legten auch ein Gelübde ab, das aber nicht für immer gültig war, sondern jedes Jahr erneuert werden musste.
  • Magd (Kloster): Eine (Kloster-)Magd war eine Dienerin, die nicht dem Orden angehörte und somit auch kein Gelübde abgelegt hatte. Sie war zuständig für den Haushalt, die Küche oder die Gartenarbeit. Die Mägde stammten aus einfachen Verhältnissen und fanden im Kloster neben Arbeit auch eine Unterkunft und Versorgung.
  • Pensionärinnen: Pensionärinnen nannte man die Schülerinnen, die von außerhalb kamen und in der Schule unter der Aufsicht der Ursulinen wohnten. Sie stammten meist aus reicheren Familien, die sich die Unterbringung in der Schule leisten konnten. Heute würde man sie als Internatsschülerinnen bezeichnen.
  • Kulturkampf: Als Kulturkampf wird der Konflikt zwischen dem Deutschen Kaiserreich unter Reichskanzler Otto von Bismarck und der Katholischen Kirche zwischen 1871 und 1887 bezeichnet. Bismarck versuchte, den Einfluss der katholischen Kirche und der katholischen Zentrumspartei einzudämmen.
  • Nimwegen/Nijmegen: Die niederländische Großstadt Nijmegen, im deutschen Sprachraum als Nimwegen bekannt, ist eine der ältesten Städte der heutigen Niederlande. Sie liegt nahe der deutschen Grenze am Fluss Waal und geht auf eine Gründung der Römer zurück.
  • Oberlehrer:in: Der Begriff Oberlehrer:in war bis ins 20. Jahrhundert die Bezeichnung für Lehrer:innen an Volks- und weiterführenden Schulen, die bereits eine erste Beförderung erhalten hatten.
  • Reform der Mädchenschulen 1908: Die preußische Mädchenschulreform im Jahr 1908 verbesserte die Schulbildung von Mädchen und Frauen erheblich. Sie war das Ergebnis von zwei Jahrzehnten Engagement der Frauenvereine, die eine bessere Bildung für Mädchen und Frauen ermöglichen wollten. Durch die Reform erhielt die bis dahin von privater oder kommunaler Seite organisierte Mädchenbildung durch den Staat eine verbindliche Form. Diese ermöglichte Mädchen, das Lyzeum, also ein Mädchengymnasium, zu besuchen und das Abitur zu machen. Im Anschluss konnte der Besuch einer Hochschule oder Universität erfolgen.